Liebe Leser,
wie manche von Ihnen ja bereits wissen, stehen wir in engem Kontat mit der Bürgerinitiative in Sinsheim, welche gegen ein Krematorium des selben Anlagenherstellers kämpft.
Hier nun ein Artiklel, über die Bedenken, die die Stadt selber hatte.
Trotzdem wurde gebaut.
Das Krematorium war auch der Stadt nicht geheuer
Die Akten belegen: In der Stadtverwaltung wurden die Planungen für das Reihener Krematorium von Anfang an skeptisch bewertet. Foto: Kegel |
Sinsheim-Reihen. Die Bedenken gegen ein Krematorium im "Oberen Renngrund", dessen Spatenstich 2009 erfolgte und dessen Bauarbeiten inzwischen wieder ruhen, sind so alt wie die Planungen für die Einäscherungsanlage. Und die ersten gewichtigen Einwände kamen vor Jahren von der Stadtverwaltung selbst. Das zeigt ein interner Schriftverkehr, der der RNZ vorliegt. Unzulässig laut Bebauungsplan, nachbarschaftsrechtlich problematisch, ein Überangebot schon bestehender Krematorien im Umkreis - ziemlich ähnlich wie die heutigen Gegner beurteilten kommunale Ämter vorab das Vorhaben, über das seit zweieinhalb Jahren gestritten wird.
Bereits am 17. Juni 2008 berichtete Liegenschafts-Abteilungsleiter Dieter Merwarth der Verwaltungsspitze von den Bauabsichten; damals noch an einem Standort kurz oberhalb des heutigen Flurstücks. Neben Pro-Argumenten wie "zehn neuen Arbeitsplätzen" und der Wärmeversorgung umliegender Betriebe durch das Krematorium, zitiert Mehrwart Bedenken aus einem Gespräch mit Marco Fulgner, Zuständiger auch in der Friedhofsverwaltung und Hauptamtsleiter. Fulgner sorgt sich über "eine Verschiebung der Friedhofskultur in Richtung Feuerbestattung". Nach seiner Ansicht gibt "es bereits genug Krematorien im näheren Umkreis."
Das Schreiben ging ans Baurechtsamt. Dort handschriftlich zugefügte Notizen äußern "Bedenken" - sogar mit mehreren Ausrufezeichen - etwa wegen erneuter Anpassung des Bebauungsplans oder "weiterer Probleme" mit bereits ansässigen Firmen, die "im Treu und Glauben angesiedelt" hätten. "Die Weiterbesiedlung wird erschwert", meinte Amtsleiter Georg Böhmann und kam am 18. Juni zum Schluss: "Ein anderer Standort wäre sinnvoller." In einer Aktennotiz vom 19. Juni erklärt Böhmann, dass ein Krematorium ohne eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans im dortigen Gebiet "nicht zulässig" sei und bietet an, auf Wunsch entsprechende Gerichtsurteile vorzulegen. Die Dokumente gingen in Kopie von Beginn an auch an den Oberbürgermeister und den Reihener Ortschaftsrat. In einem Aktenvermerk wird Klartext gesprochen und Joachim Bauer, damals Chef der Umweltbehörde des Kreises und heute stellvertretender Landrat, zitiert. Das Krematorium im Gewerbegebiet sei nicht zulässig: "Insbesondere wegen Emissionen aus dem Verbrennungsvorgang", wie es wörtlich heißt. Die Sinsheimer Bauverwaltung kommt schließlich im März 2009 zur Erkenntnis: "Die Festsetzungen des Bebauungsplans sind nicht eingehalten". Dennoch erfolgt wenig später der erste Spatenstich.
Beschwerden von ansässigem Gewerbe sind der Stadt seit 23. Juni 2008 bekannt. Ein bereits im "Oberen Renngrund" ansässiger Ingenieurbetrieb, der bereits ein Grundstück in direkter Nachbarschaft des Krematoriums von der Stadt gekauft hatte und sich mit Erweiterungsabsichten trug, zitiert aus dem Bebauungsplan und nimmt bereits Teile der Urteilsbegründung des knapp anderthalb Jahre später gerichtlich erwirkten Baustopps vorweg: Eine kulturelle Anlage sei laut Bebauungsplan "ausdrücklich nicht gestattet", heißt es in dem Schreiben. Weiter sorgt sich der Firmenchef um Geruchsbelästigungen, Schadstoffausstoß durch Verkehr und Anlagenstörungen sowie um die Wertminderung seiner bereits existierenden Immobilie.
Wegen Erweiterungsplänen machte der Unternehmer Druck. Die Stadt erwarb letztlich das zum Quadratmeterpreis von 51 Euro verkaufte Grundstück für 54 Euro zurück und verkaufte es dann für 60 Euro an Krematorium-Bauherr Claus Wiesenauer weiter. Bis zum Spatenstich im April 2009 beschäftigte die Angelegenheit überwiegend Abteilungen, Behörden und Gremien, wie das Rathaus in einem zeitlichen Abriss von Mai 2009 dokumentiert, der der Redaktion ebenfalls vorliegt. Mehrfach steht der damalige Reihener Ortschaftsrat demnach einstimmig hinter dem Vorhaben; der unmittelbare Nachbar habe keine Einwände, heißt es zur Ortschaftsratssitzung vom 31. Oktober 2008. Am 7. April 2009 seien dann doch zwei Widersprüche eingegangen.
Unterdessen hat die Stadt beim Verwaltungsgericht Widerspruch gegen den kürzlichen Hängebeschluss eingelegt, wegen dem die Arbeiten am Krematorium bis auf weiteres ruhen. Der Widerspruch stützt sich im Wesentlichen auf die Randlage des Grundstücks, Anfahrtsmöglichkeiten über die Blumenstraße sowie die im städtebaulichen Vertrag fixierten Zusatzregelungen.
Quelle: Rhein-Neckarzeitung
3 Kommentare:
Hallo BI
Vielleicht gibt ja doch mal irgendwann jemand bekannt warum sich Wolf sofort so intensiv FÜR das Krematorium und so vehement GEGEN seine Bürger
positioniert hat.
Irgendwas muß doch da gelaufen sein, denn sein Ansehen als Bürgermeister und auch als Bürger von Kissing ist doch seitdem mehr als lächerlich.
Was hat er daran verdient?
Wann gibt jemand aus dem Rathaus etwas preis wie es in Sinsheim nun anscheinend geschehen ist?
Das ist der Unterschied von Sinsheim zu Kissing, in Sinsheim haben sie gegen geltendes Recht verstoßen, für Kissing konnten sie dieses Wissen schon in die Planung mit einbringen und haben rechtzeitig den Bebauungsplan einstimmig geändert.
In Sinsheim haben direkte Anwohner berechtigte Bedenken geäußert, in Kissing sind alle direkten Anwohner/Nachbarn mit den Änderungen einverstanden, sonst gibt es wohl keine Aufträge mehr von der Gemeinde.
Sinsheim hat Bürger, die aufstehen und dagegen sind. Kissing auch, jedoch wird die größte Demo aller Zeiten im Jahresrückblick vom Bürgermeister tot geschwiegen und alle Gegenstimmen vom Tisch gefegt. Diese Gegner sind nicht berechtigt ihre Stimme zu erheben, da sie keine direkte Nachbarn sind.
Geschickt eingefädelt würde ich sagen. Ich könnte mich nicht mehr morgens im Spiegel ansehen an des Wolfes Stelle und ich hoffe, er auch nicht mehr.
Skandal in Kissing - wie weit will die BI 2 noch gehen????
Entgegen jeder Versicherung der Herren Haupt, Wolf, Schlickenrieder und sonstiger hochehrenwerter Kenner der Materie, kommt aus dem Kamin des Krematoriums angelich dunkler Rauch, anstatt des weißen wasserdampfschwangeren versprochenen Rauches!
Wenn es nicht gerade die ungünstigen Lichtverhältnisse sind, die den an sich weißen Rauch dunkel erscheinen lassen, wie uns Herr Schlickenrieder schon wissen ließ, fragt sich: wer steckt dahinter, wenn auch bei sonnenlosem Himmel der Rauch so dunkel scheint???
Lange mussten wir rätseln, bis wir den eigentlichen Verursachern auf die Schliche kommen konnten! Nein, es ist nicht die mangelhafte und billige Technik des Krematoriums dafür verantwortlich zu machen, wie mancher brave Bürger annehmen könnte - Nein, ganz und gar nicht!
Subversive Kreise aus dem Zirkel um die BI 2 haben sich verschworen! Sie treffen sich heimlich in größeren Gruppen in dunklen Räumen und üben sich in okkulten Riten! Per intensivster Massenkonzentration "denken" diese lichtscheuen Elemente sich diesen Rauch einfach gaaaanz dunkel! Das treiben die stundenlang so!
Und? Hat´s funktioniert??? Ich fürchte fast, ja! Auch der unbescholtene Kissinger Bürger, der am Krematorium vorbeifährt oder läuft, sieht nun den dunklen Rauch aus dem Kamin des Krematoriums steigen! Für diese Massenpsychose ist alleine die BI 2 verantwortlich - ich sage nur: schändlich!
Aber, ein Hoffnungsschimmer bleibt: Einige wenige Menschen sehen diesen dunklen Rauch immer noch nicht: Die Herren Haupt, Wolf, Schlickenrieder und Konsorten - die sind, Gott sei Dank, gegen die üblen Machenschaften der BI 2 völlig immun!
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