Hier werden in chronologischer Reihenfolge alle mir vorliegenden Zeitungsartikel veröffentlicht.
Friedberger Allgemeine 13.05.2009
Augsburger Allgemeine 13.05.2009
19.12.2009
10.03.2010
30.03.2010
13.05.2010
22.05.2010
09.11.2010
11.11.2010
Stellungnahme
Zum Bericht der Friedberger Allgemeinen vom 11.11.2010
Als Mitinitiator der Bürgerinitiative in Kissing gegen das Krematorium freut es mich ganz besonders, dass bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend mehr als 400 Personen im Erlebachsaal das Geschehen verfolgt haben.
Eines unser größten Anliegen im Vorfeld dieser Veranstaltung war eine weitreichende Information der Bürger über die mögliche Problematik und die Folgen eines Krematoriums- betriebes. Im Rahmen dieser Bürgerversammlung konnten wir deutlich machen, dass es für die Gemeinde aus finanzieller Sicht zunächst nicht „nach einem großen Geschäft“ aussieht. Deutlich schwerer wogen die Nachteile aus Schadstoffimmisionen, die bei der Einäscherung in die Umgebungsluft ausgestoßen werden. Nicht zu vernachlässigen sind auch die zu erwartenden Einbußen bei eventuellen Verkäufen von Immobilien. Sehr viele Fragen aus den Reihen der Bürger wurden seitens des Bürgermeisters nur ansatzweise beantwortet. Die Darstellungen aus dem Rathaus sind insgesamt als unbefriedigend zu bezeichnen. Von den anwesenden Gemeinderatsmitglieder war keine Wortmeldung
zu verzeichnen.
Die gesamte Diskussion war geprägt von Sachlichkeit bis auf eine paar wenige Ausnahmen. Die Argumentation der Befürworter gleichlautend mit den Aussagen aus dem Rathaus - also nichts Neues!
Ebenso die Berichterstattung der Friedberger Allgemeinen Zeitung durch Herrn Schlickenrieder. Beim Lesen des Artikels vom 11.11.2010 hat man den Eindruck dass Herr Schlicken-rieder den ganzen Abend woanders verbracht hat, nur nicht im Erlebachsaal in Kissing!!! Wie sonst ist es zu erklären, dass verschiedene Argumentationen untergegangen sind und nicht richtig zitiert wurden. Diese Art von Berichterstattung ist nicht objektiv, das ist nur ein „Rathausbericht“!
Zudem auch nicht immer juristisch gut informiert. Denn wenn eine Frage gestellt wird, sei sie auch noch so unangenehm für den Gefragten, bleibt was sie ist. Eine Frage. Und die ist noch lange keine Verleumdung.
Wenn von einer Minderheit gesprochen wird, dann nur von den anwesenden Befürwortern, die mit ihren unqualifizierten Zwischenrufen sachliche Vorträge gestört haben. Von Märchenstunde und von Versuchen war die Rede – hätten sie mal alle besser aufgepasst.
Einen großen „Lacher“ konnte Herr Wolf mit seiner Aussage erleben, als er die Vorteile für die heimische Gastronomie in den Raum stellte!
Rundum war die Veranstaltung ein Gewinn für die Kissinger Bürger, wurde doch das bisher sehr wenig diskutierte Thema „Krematorium“ in aller Öffentlichkeit behandelt.
Wir sind noch nicht fertig – weitere Infoveranstaltungen werden folgen.
Gerd Häusler
16.11.2010
23.11.2010
Frankfurter Rundschau 15.03.2010
FEUERBESTATTUNGEN
Rhein-Main - 15 | 3 | 2010
Der letzte Weg führt über den Main
Von Martin Feldmann
Tränen fließen. Jemand schnupft ins Taschentuch. Im Krematorium
am neuen Offenbacher Friedhof sehen Trauernde auf einem Monitor,
wie der Sarg mit ihrem Angehörigen in den Ofen rollt. Einen Abschied,
den Wolfgang Schmidt häufig so oder ähnlich erlebt. "Manchen
Trauernden - wie Hindus - ist es ganz wichtig, dass sie noch Zeuge
von diesem Augenblick sein können", sagt Schmidt von der
Frankfurter Pietät Schmidt & Partner. "Die Atmosphäre und das ganze
Drumherum in Offenbach stimmen. Und auch die Kosten."
Das seien für ihn die Gründe, für Feuerbestattungen über den Main
nach Offenbach zu fahren, sagt Schmidt. Und er gibt ohne
Umschweife zu, dass er in Offenbach für den Transport eine
Aufwandsentschädigung vom Krematorium erhalte, die pro
Beisetzung "unter 100 Euro liegt". Eine Prämie nennt er das nicht.
Und die Preise des Offenbacher Krematoriums würden außerdem individuell ausgehandelt.
Nur so könne seine Pietät gut kalkulieren günstige Angebote für die Kunden, die Angehörigen der Toten,
machen, sagt er.
Unter den etwa 30 Bestattern Frankfurts gehört Schmidt zu den Kollegen, die das Krematorium der Offenbacher
Dienstleistungsgesellschaft ESO, einem städtischen Eigenbetrieb, der kommunalen Anlage auf dem Frankfurter
Hauptfriedhof vorziehen. - Auch wenn dort die reinen Kosten für die Verbrennung einschließlich der
Amtsarztgebühr nur 391 Euro betragen, günstig im Vergleich zu Preisen, die die Konkurrenz offiziell nennt.
Während das Frankfurter Krematorium nach Angaben des zuständigen Grünflächenamtes 2009 nur 1870
Einäscherungen hatte - 2003 seien es noch 4035 gewesen -, kam Offenbach 2009 auf etwa 4000, so ESOSprecher
Christian Loose. Etwa die Hälfte der Toten stammt nach den ESO-Erfahrungen jährlich von außerhalb.
Außerdem meldet das 2003 bestehende private Krematorium im benachbarten Obertshausen "eine hohe
Akzeptanz" im Rhein-Main-Gebiet, ohne Zahlen zu nennen.
Dass in der Branche bei sinkenden Sterberaten ein harter Preiskampf herrscht, bestätigt Dominik Kracheletz,
Vorsitzender des Bestatterverbands Hessen. Und so seien Rabatte bei den Krematorien gang und gäbe. "Es ist
doch das Gleiche, ob etwa ein Bestatter bei einem Hersteller 200, 100 oder nur wenige Särge bestellt." Er rät
den kommunalen Einrichtungen, ihre Gebührenordnungen den Gegebenheiten anzupassen oder gar zu
privatisieren. Nach Informationen des Bundesverbandes Deutscher Bestatter sind die bestehenden Krematorien
nicht ausgelastet. Das verschärft den Wettstreit untereinander noch.
Die Kunden schauten immer mehr aufs Geld, sagt Bestatter Schmidt. Ein Beispiel: In Frankfurt könne er das
Paket für die anonyme Feuerbestattung für 2200 Euro anbieten, in Offenbach für 1600 Euro. "Das letzte Wort
haben aber sowieso die Kunden", sagt Schmidt.
Der Trend zur Urne nimmt zu.
Preisunterschiede bei den Kosten für die
Verbrennung führen vielerorts zu
Krematoriums-Tourismus.
Foto: dpa
Frankfurter Rundschau - Der letzte Weg führt über den Main Page 1 of 2
http://www.fr-online.de/rhein-main/der-letzte-weg-fuehrt-ueber-den-main/-/1472796/... 02.12.2010
Die Szene der Bestatter im Rhein-Main-Gebiet ist gespalten: Harald Hübener und sein Vater Horst Hübener von
der Frankfurter Pietät Reukauf sprechen von 90 Euro, die für den Leichen-Transport von Frankfurt nach
Offenbach als "Kosten-Rückerstattung" gezahlt würden. Im Grunde sei das nichts Anderes als eine Prämie.
Denn es liege an den Bestattern, ob sie trotzdem die Transportkosten den Kunden berechneten. Die Pietät
Reukauf will die "Leichen-Kutscherei" über den Main nicht mitmachen, sondern will Frankfurter auch in Frankfurt
verbrennen und bestatten lassen. "Das ist auch eine Frage der Pietät."
Die Entwicklung bedauert Stephan Heldmann, Leiter des Frankfurter Grünflächenamtes. Er geht davon aus,
dass Bestatter jenseits des Mains geködert werden. Denn: Je mehr Verbrennungen, so lukrativer ein
Krematorium.
Die Stadt Frankfurt hat schon auf den Rückgang bei den Einäscherungen seit 2003 reagiert. Personal wurdeeingespart. Dabei arbeite das Frankfurter Krematorium äußerst seriös, so Heldmann. Das Problem: Frankfurt
muss sich bei der Preisgestaltung an die kommunale Gebührenordnung halten, für Offenbach gilt diese
Regelung seit der Übernahme durch den städtischen Eigenbetrieb ESO 2004 nicht mehr. Diese Gesellschaft
kann wie ein Privatunternehmen agieren und besondere Preise flexibel mit Pietäten aushandeln, wie Christian
Loose von der ESO-Pressestelle sagt. Von Prämien könne aber keine Rede sein, nur Leistungs-
Rückerstattungen für die Transportstrecke gebe es. Sinkende Preise haben nach Insider-Informationen den
"Leichen-Tourismus" früherer Jahre in den Osten der Republik gestoppt.
Gregor Kaiser vom privaten Krematorium Im Birkengrund in Obertshausen (Kreis Offenbach) äußert sich nicht
dazu, was mit den Bestattern vereinbart wird und wie der Preis am Ende aussieht. Eine Einäscherung koste
428,40 Euro einschließlich Nebenleistungen wie Amtsarzt, Kühlraum, Dokumentenverwaltung und dergleichen
mehr. "Dieser Preis ist in allen Krematorien des Umkreises ähnlich und differiert um zirka fünf bis zehn Prozent",
sagt er.
Artikel URL: http://www.fr-online.de/rhein-main/der-letzte-weg-fuehrt-ueber-den-main/-/1472796/3134106/-/index.html
Copyright © 2010 Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau - Der letzte Weg führt über den Main Page 2 of 2
http://www.fr-online.de/rhein-main/der-letzte-weg-fuehrt-ueber-den-main/-/1472796/... 02.12.2010
_________________________________________________________________
FAZnet 16.11.2010
Aktuell Rhein-Main-Zeitung Frankfurt
Krematorien
Zehn Prozent Provision für jede
Einäscherung
Rund 3000 Einäscherungen hat das Krematorium der Stadt Frankfurt im
vergangenen Jahr vorgenommen. Die Zahlen sind rückläufig, im Vergleich zu früheren
Jahren ist eine Umsatzeinbuße von bis zu 25 Prozent zu verzeichnen. Der Grund: Den
Bestattungsunternehmen steht es frei zu entscheiden, welches Krematorium sie anfahren
wollen. "Es werden mehrere Tote in einen LKW geladen, und dann werden Krematorien
angefahren, die billig arbeiten", sagt Stephan Heldmann, Leiter des Grünflächenamts. Es
gebe in dieser Hinsicht einen "wahren Leichentourismus", der möglicherweise auch mit der
Öffnung der osteuropäischen Länder zu tun habe. Ob das moralisch verwerflich ist,
darüber will Heldmann nicht urteilen. Auch, ob die Kunden der Bestatter von diesen
Fahrten wissen, kann er nicht sagen.
Deutlicher wird ein Mitarbeiter des Grünflächenamtes, der ungenannt bleiben möchte: "Esgibt Krematorien, die zahlen Provisionen an die Pietäten. Das können über hundert Euro
pro Einäscherung sein." Das Schreckliche für die Angehörigen sei dabei, daß sie noch
draufzahlen müßten, zum Beispiel die Transportkosten. Die Gewinner seien die Pietäten.
Die Angehörigen äußerten lediglich den Wunsch der Einäscherung. "Wo das geschieht,
bekommen sie nicht mit." Auch sei es ein Irrglaube, daß diese Geschäfte mit den Toten
nur in Osteuropa stattfänden. Das private Krematorium in Obertshausen und auch das
Krematorium des Eigenbetriebs der Stadt Offenbach würden den Pietäten Provisionen
anbieten.
Gregor Kaiser, Geschäftsführer des Obertshausener Krematoriums Im Birkengrund GmbH& Co. KG bestreitet solche Provisionszahlungen, spricht aber von Leistungsrückerstattung.
4000 Einäscherungen zu einem Preis von jeweils 417 Euro nimmt das Krematorium im
Jahr vor und ist damit knapp 60 Euro teurer als das Krematorium in Frankfurt. "Für
bestimmte Leistungen, die Bestatter erbringen, kriegen sie Gelder erstattet", sagt Kaiser.
Diese "Rückerstattung" belaufe sich auf bis zu zehn Prozent. Als Leistungen nennt er
Vorprüfungen der Formalitäten, das Be- und Entladen des Leichenwagens und ähnliches.
Die höhere Einäscherungszahl gegenüber Frankfurt erkläre sich allerdings durch das gute
Serviceangebot.
Dennoch: Daß etliche der 27 Pietäten in Frankfurt Preisabkommen mit Krematorien
geschlossen haben, ist kein Geheimnis, auch wenn einige es bestreiten. Andreas Schüler
ist Inhaber eines Frankfurter Bestattungsunternehmens. Seit zwei Jahren fährt er in das
Krematorium nach Offenbach. "Ja, es gibt eine Provision", sagt er. Über die Höhe möchte
er keine Auskunft geben. Die Angehörigen würden aber informiert, daß die Toten in
Offenbach eingeäschert würden. Zudem sei es für sie kostengünstiger. Die Betreiber des
Krematoriums in Offenbach geben keine Auskunft über eine Provision. Dies sei eine Sache
zwischen Betreiber und Bestattungsunternehmen.
Auch der Vorsitzende des Bestatterverbandes Hessen, Detlef Niedergesäß, spricht von
einer Aufwandsentschädigung, die die Krematorien in Offenbach und in Obertshausen an
Bestattungsunternehmen zahlten. Diese Entschädigungen vereinbarten die einzelnen
Bestatter mit den Krematorien. Daß sich viele Bestatter an Offenbach und Obertshausen
wenden, begründet Niedergesäß damit, daß dort die Abwicklung wesentlich einfacher sei:
"In Frankfurt sind sie sehr bürokratisch." Ein weiterer Aspekt sei natürlich der Preis. Das
Krematorium Offenbach biete eine anonyme Urnenbeisetzung im thüringischen
Waltershausen an. Dies koste 175 Euro, eine vergleichbare Beisetzung in Frankfurt
dagegen 992 Euro. Von einem "Leichentourismus" könne man allerdings nicht sprechen,
da alle Bestatter die drei Krematorien in Frankfurt und Umgebung nutzten. Ausnahme: Die
Pietät Wolfgang Schmidt & Partner fährt gelegentlich ein Krematorium im 300 Kilometer
entfernten thüringischen Pößneck an. Dort betragen die Einäscherungskosten 195 Euro.
"In Frankfurt zahlt der Kunde 2200 Euro für ein anonymes Urnenbegräbnis, bei
Einäscherung in Pößneck und Urnenbegräbnis in Waltershausen 1700 Euro", sagt Wolfgang
Schmidt. Auch er gibt unumwunden zu, daß Obertshausen und Offenbach Provisionen
zahlen. Die Höhe allerdings verschweigt er ebenfalls. "Offiziell heißt es nicht Provision,
sondern Unkostenerstattung." Bei privaten Krematorien sei dieses Vorgehen gang und
gäbe; Offenbach habe wegen der Umsatzverluste seit der Gründung des privaten
Krematoriums in Obertshausen nachgezogen. Das Geld gehe nicht an die Kunden, sondern
an die jeweilige Pietät, weil diese ja auch den höheren Aufwand habe. PHILIP EPPELSHEIM
© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2010.
23. Januar 2006
Krematorien: Zehn Prozent Provision für jede Einäscherung - Frankfurt - Rhein-Main-... Page 1 of 2
http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E20B33... 16.11.2010
F.A.Z. Electronic Media GmbH 2001 - 2010
Dies ist ein Ausdruck aus www.faz.net.
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte erwerben
Verlagsinformation
Ob Mietvertrag, Arbeitsvertrag, Kredit oder Autokauf: Mit einem rechtssicheren
Profi-Vertrag schließen Sie Risiken im Voraus aus. Zahlreiche Musterverträge
finden Sie unter vertraege.faz.net
Krematorien: Zehn Prozent Provision für jede Einäscherung - Frankfurt - Rhein-Main-... Page 2 of 2
http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E20B33... 16.11.2010
10.01.2011
Krematoriums-Planungen werden erneut offen gelegt
RNZ
Sinsheim-Reihen. (tk) Neues Jahr, altes Thema: Inwieweit die Krematoriums-Planungen ein
weiteres Mal offen gelegt werden müssen, darüber stimmt sich der Ortschaftsrat in seiner
nächsten Sitzung am Montag, 10. Januar, um 19 Uhr, öffentlich ab. Unterdessen werden
aus den Reihen der Initiative gegen den Bau der Anlage am vorgesehenen Standort Berichte
über Ereignisse laut, die den Kritikern des Vorhabens Anlass zu Zweifeln geben an den
bisher von Stadt, Betreiber und Anlagenhersteller kundgemachten Anlagen- und
Sicherheitsstandards.
Alles beginnt mit einem Brand im Krematorium der Allgäu-Gemeinde Kempten im
September 2009. Laut Einsatzbericht der Feuerwehr entwickelte ein Ofen eine derartige
Hitze, dass die Isolierung eines Kamins und vermutlich im Kamin enthaltene Ablagerungen
sich entzündeten. Begünstigt wurde der Brand durch den Ausfall des Kühlsystems.
Doch was zunächst klingt, wie die Schilderung eines "normalen" Industriebrands, macht
Initiativen-Sprecher Hubert Kerber in zweierlei Hinsicht stutzig. "Ablagerungen im Kamin"
sind für den Verfahrenstechniker Kerber eindeutige Indizien, "dass es mit der
Abgasreinigung nicht so weit her sein kann", schildert er der RNZ. Organisches Material
nach dem Passieren zahlreicher Filter könne nach Kerbers Einschätzung "vielleicht ein Indiz
für heftigen Bypass-Betrieb" sein, den die Initiative von Anbeginn wegen des dann
unkontrollierten Ausstoßes von Dioxinen und Furanen in Wohnortnähe so sehr fürchtet.
Weiterhin ist für Kerber am Kemptener Fall merkwürdig, dass es sich bei besagtem
Feuerwehrbericht - einsehbar auf der Homepage der örtlichen Brandretter - um die einzige
verfügbare Quelle handelt. Während Brände anderer Krematorien oft noch Jahre später von
Internet-Suchmaschinen gefunden werden würden, "googelt" in der Tat im Dunkeln, wer
sich über den Kemptener Krematoriumsbrand schlau machen will. Die Anlage gebaut hat die
auch in Reihen tätige Firma "Metall Technik", die das Krematorium um zwei
Einäscherungsanlagen mit Filteranlagen, Emissionsmesstechnik, Aschemühle und
Abluftanlage erweitert hat. Kerbers Vermutung: "Hier hat jemand massiv etwas dagegen,
dass gewisse Umstände publik werden."
Parallelen zu Reihen gibt es auch im bayrischen Kissing: Auch dort formierte sich eine
Bürgerinitiative, die dem Gemeinderat vorwarf, die Leichenverbrennung im Mai 2009
"durchgewunken" zu haben. Auch in Kissing sei, laut Kerber - ähnlich wie in Reihen - "ein
völlig branchenfremder Investor" auf den Plan getreten, auch in Kissing liefere "Metall-
Technik" die Anlage. All dies stützte Kerbers Theorie, dass der Lieferant aus dem Hessischen
seit dem Jahr 2009 agressiv auf den Markt dränge: "Hier sind offenbar alle Mittel recht."
Rhein-Neckar-Zeitung im Web - Druckversion Page 1 of 1
http://www.rnz.de/hp_headtitleskraichgau/LINKSEC00_20101231055000_Krematori... 10.01.2011
12.01.2011
Friedberger Allgemeine 25.01.2011
Friedberger Allgemeine 28.01.2011
Friedberger Allgemeine 01.02.2011
Friedberger Allgemeine 04.02.2011
Aichacher 04.02.2011
03.10.2008
Bericht zu Krematorium in Mering
So, jetzt hab ich oben genannten Artikel auch endlich als jpeg Datei einpflegen können:
Stadtzeitung 09.02.2011
FA 07.06.2011
FA 16.06.2011
06.09.2010
Friedberger Allgemeine
Krematorium
Einäscherung Nummer neun
Kissinger Anlage ist seit gut einer Woche in Betrieb. Investor Rainer Haupt plant für Mitte Oktober einen Tag der offenen Tür Von Anton Schlickenrieder
Kissing 125 Kilogramm schwer ist der Sarg (Fichte, unbehandelt) mit der Verstorbenen. Oben drauf liegt ein Chamottestein mit der laufenden Nummer 00009. Auf Knopfdruck setzt sich die Einschubvorrichtung in Bewegung. Die Klappe öffnet sich, rot glühend der Ofen. Der Sarg wird auf Steinen abgesetzt, die Klappe fährt dabei schon herunter. Als sich auch die Tragschienen aus dem Ofen zurück ziehen, brennt bereits die Unterseite des Sargs. Einäscherung Nummer neun in Kissing hat begonnen. Seit Montag, 29. August, sei die Anlage im richtigen Betrieb, sagt Rainer Haupt. Bestatter aus dem Bereich Augsburg sind auf sein telefonisches Angebot eingegangen und nutzen das neue Krematorium. Davor hat er in Anwesenheit des Anlagenbauers mehrere leere Särge verbrannt und einige mit nassem Holz gefüllte, um zu sehen, wie die Anlage reagiert.
Übersichtliche Schaltzentrale am Computer
Der Blick den Kamin entlang hinauf zum weiß-blauen Himmel zeigt keinerlei Rauchwolke. Etwa zehn Prozent der Abgase werden trotzdem emittiert. „Das sieht bei Minusgraden anders aus. Dann kondensiert das zur Kühlung in den Abgasstrom eingespritzte Wasser und das ist dann als Dampf sichtbar“, so Haupt. Zurück im Neubau, an dem noch allerlei Handwerker beschäftigt sind, geht es in die „Schaltzentrale“ zu den Computern, die den Vorgang überwachen. Alle Daten werden auf einem übersichtlichen Display gezeigt, in dessen Zentrum die Hauptbrennkammer steht.
Für die Kissinger und deren Nachbarn ist wichtig, dass möglichst wenig Schadstoffe emittiert werden. Darum hat Haupt allein 800000 Euro in den Ofen und dessen Rauchgasreinigung investiert. Das ist etwa die Hälfte der gesamten Investitionssumme, das viele Geld mit ein Grund, warum das Krematorium sofort in Betrieb ging, als es fertig wurde. Landratsamt und Landesamt für Umwelt wurden rechtzeitig davon in Kenntnis gesetzt.
Die Technik „hinter“ dem Ofen ist beeindruckend und füllt die große Halle knapp zur Hälfte. „Hier ist noch Platz für eine zweite Ofenlinie, die wir natürlich beim Bau auch gleich mit vorgesehen haben“, gibt der Betreiber offen zu. „Das liegt aber noch in ferner Zukunft.“ Derzeit plant Haupt mit maximal 2000 Einäscherungen im Jahr, das wären etwa acht am Tag. Der Verbrennungsvorgang dauert zwischen 70 und 90 Minuten, je nach Gewicht des/der Verstorbenen.
Was nach der Einäscherung Hauptbrennkammer liegen bleibt, wird mit einem Schieber in die etwas tiefer liegende Nachbrennkammer geschubst, dort mineralisieren die Knochen bei noch etwas höheren Temperaturen. Die Reste dann werden in eine Wanne gezogen, per Magnet die Eisenteile (Sargnägel, -klammern und anderes) aussortiert und in einem eigenen Gerät zermahlen für eine Plastikhülle, die später in die Urne gesteckt wird. Den Nachweis, wessen Asche das ist, bildet die klein Marke. Für etwa Mitte Oktober, wenn die Grünanlagen fertig sind, plant Haupt einen Tag der offenen Tür.
3