Dorffrieden wichtiger als Krematoriumsbau
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Rund 2500 Leichen sollten nach Plänen des Investors jährlich im
Helmstadter Steinweg eingeäschert werden. Das Vorhaben ist jetzt schnell
gescheitert. Foto: Archiv |
Helmstadt-Bargen. (bju/kel) "Das Thema ist vom Tisch", sagt
Bürgermeister Wolfgang Jürriens. Nicht einmal eine Woche nachdem bekannt
wurde, dass Claus Wiesenauer sein im Sinsheimer Stadtteil Reihen schwer
umstrittenes Krematorium jetzt im Helmstadter Gewerbegebiet bauen will,
bekam der Immobilienhändler aus dem bayrischen Allmersbach gestern eine
Absage. Helmstadt-Bargen reagierte damit offenbar auf eine weit
verbreitete Ablehnung in der Bevölkerung. Bürgermeister Wolfgang
Jürriens spürte "Ängste, Bedenken und Unsicherheiten", die bei vielen
Gesprächen in den letzten Tagen zum Ausdruck gebracht worden seien.
Gestern Abend tagt der Gemeinderat nochmals nichtöffentlich.
Und war sich offenbar einig, dass der Dorffrieden wichtiger ist als ein
Krematorium, so war gestern Morgen schon im halben Dorf bekannt. Aus der
Nachbarschaft im Steinweg war Widerstand angekündigt worden, außerdem
schien dem Gremium die geplante Vermarktung der angrenzenden MWH-Brachen
erschwert. Einig war sich das Gremium auch, dass die anstehende
Bürgerversammlung, die als Teil des "Findungsprozesses" (Jürriens)
gedacht war, am allgemeinen Unbehagen letztlich nichts ändern werde.
"Wir brauchen das Krematorium nicht", fasste Wolfgang Jürriens gegenüber
der RNZ die Meinung der Ratsrunde zusammen. Claus Wiesenauer sucht nach
einem neuen Standort für die Einäscherungsanlage, nachdem die
Realisierungschancen am Reihener Standort nach massiven Bürgerprotesten
und nach einer Entscheidung des Karlsruher Verwaltungsgerichts drastisch
gesunken sind.
"Mit der Bürgerversammlung wollten wir unsere
Bürger an dem Entscheidungsprozess aktiv teilnehmen lassen", erklärte
der Helmstadter Verwaltungschef die geplante Vorgehensweise. Doch das
"offen sein für dieses Projekt" und "etwas positiv gegenüber stehen",
wie es in der Presse zu lesen gewesen sei, hätten einige bereits als
unterschriebenen Vertrag mit dem Investor des Krematoriums
interpretiert. Der eine oder andere Vorwurf in Bezug auf eine
frühzeitige Entscheidung für das Krematorium sei einfach nicht richtig
gewesen.
Quelle: http://www.rnz.de/HP_Kraichgau/00_20121006073739_102912385_Dorffrieden_wichtiger_als_Krematoriumsbau_.php
1 Kommentar:
Der Dorffrieden wäre möglich gewesen, aber das war unserem bürgerfremden Gemeindeoberhaupt und Gemeinderat egal.
Formfehler! Da hätten die Herren und Damen des Gemeinderates agieren müssen und nicht die BI I ins offene Messer laufen lassen.
Vor den baldigen Wahlen werden sie wieder alles versprechen, aber nach der Wahl wird wieder alles verworfen.
Kissing wird verramscht - alles verbaut und die Jugend bleibt komplett auf der Strecke!
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