Dienstag, 1. Februar 2011

Stellungnahme zum Leserbrief des Bürgermeisters FA 01.02.2011

Schon die Einführung zeigt, dass Herr Wolf sich noch immer nicht die Mühe gemacht hat, sich endlich umfassend zu informieren.

Das Beispiel "Davos" allein zeigt dies in schönster Klarheit auf.
Hat die Schweiz eine BImschV 27? Nein! Die Schweiz hat ganze andere, viel strengere Auflagen.
Das Beispiel Davos ist auch sehr irreführend, um die Wortwahl von Hr. Wolf aufzugreifen.
Uns liegen mittlerweile die Amtsberichte der Gemeinde Davos aus den Jahren 2008 und 2009 vor. (Ja Hr. Wolf, wir sind schnell!)
Darin ist nachzulesen, dass im Jahre 2008 gerade einmal 150 Einäscherungen vorgenommen wurden.
Im Jahr 2009 sage und schreibe 152.

Also absolut kein vergleichbares Beispiel.

Nochmal der Vergleich: 152 Kremierungen jährlich  in Davos gegenüber mindestens 1500 in Kissing, dies ist nach oben offen, die Genehmigung eines weiteren Ofen reine Formsache.

Zudem ist das Davoser Krematorium kommunal.
Was dies bedeutet, haben wir ebenfalls bis zur Erschöpfung dargelegt.

Eine solche Argumentation können wir nicht nachvollziehen.

Wir hatten diese Berichte innerhalb einer Stunde vorliegen. Kein Hexenwerk dabei.
Hätte Hr. Wolf sich diese wenige Mühe auch gemacht, wäre ihm doch klar gewesen, wie lächerlich dieses Beispiel ist.
Stattdessen wird laut trompetet, wie schlecht die BI doch sei.
Diese Energie sollte wirklich endlich in Eigen-Information gesteckt werden.

Gerne sind wir dabei behilflich, fürchten aber, wieder nur auf taube Ohren und den unerschütterlichen Glauben an des Erbauers Worte zu stoßen.

Dabei sollte gute Informationsbereitschaft selbstverständlich sein. Sollte.

Wir erwähnten bereits, dass uns der Betreiber von Kempten bestätigte, dass bis zu dem Artikel vom 28.01.2011 in der FA, seitens der Gemeinde keine Nachfrage zu dem Brand in seinem Krematorium erfolgte. Hier wurde wohl wieder nur der Aussage des Erbauers geglaubt.

Und um kurz auf die tolle Boden-Abgasführung einzugehen.
Wie uns ein Krematoriumbetreiber aufklärte, handelt es sich dabei nicht um eine hochmoderne  Entwicklung, sondern um längst überholte und nicht bewährte Technik.
Auf den Einwand, mit der 150kg Begrenzung ernteten wir nur ein vielsagendes Lächeln...

Wir haben kein Problem mit Krematorien im allgemeinen. Das Augsburger Krematorium arbeitet sehr gut und auf dem höchsten technischen Stand.
Jedoch liegen zwischen diesem Krematorium und dem was in Kissing gebaut werden soll Welten.

Um noch einmal Davos aufzugreifen:
In der Schweiz werden die Bürger im Vorfeld befragt, ob sie einem solchen Bau zustimmen.
Die Schweiz betreibt seit vielen Jahren aktive Demokratie.


Offensichtlich ist Herr Wolf gänzlich immun gegen Ironie und Sarkasmus.
Die Bemerkung, warum Hr. Kaiser denn nicht Werbung mache im Internet, bezog sich auf dessen Angaben zu seinen angeblichen Spitzenwerten.

Auf das Argument mit dem Holzofen, nehmen wir schon gar nicht mehr Bezug, dass ist einfach nur ermüdend.
DenVergleich mit der Katzenhaarallergie hat man irgendwann fallen gelassen, vielleicht schafft man das mit dem Holzofen auch noch.

Und zu der Irreführung bleibt nur eines zu sagen:
Hr. Wolf behauptete uns gegenüber es würden keine Schadstoffe austreten.

Dies ist schlicht und ergreifend nicht wahr.

Hr. Wolf kann sich nur ein weiteres Mal darüber beschweren, man hätte ihm seine Meinungs- und Redefreiheit bei unserer, ach so schlechten Infoveranstaltung genommen.
Nun, die Möglichkeit zu informieren, wurde im letzten Jahr nicht wirklich wahrgenommen.
Erst nach unserer Infoveranstaltung, sah es die Gemeinde für erforderlich an, auf Ihrer Webseite zu informieren.
Darum hatten wir bereits Anfang Dezember ausdrücklich gebeten.

Doch erst jetzt wurde man wohl gewahr, dass man es nicht nur mit ein paar Wenigen zu tun hat.
Wir werden das Gefühl nicht los, dass es dem Bürgermeister noch immer nicht klar ist, dass sich für seine Person im Grunde niemand interessiert.

Wir wollen das Krematorium verhindern.

Aber da scheint ihm seine "Autorität" wichtiger, als Entscheidungen für seine Bürger zu treffen.
Sein Urteil anzuzweifeln, wird hier als persönliche Beleidigung aufgefasst.

Diese Haltung darf sich ein Bürgermeister jedoch nicht leisten.
Diese Haltung kann er sich auf Dauer nicht leisten. So was holt einen irgendwann ein.

Uns "offensichtliche Irreführung und Vereinnahmung" zu unterstellen, würde er sich selbst gegenüber schlicht verbieten.
Scheinbar scheint die faire Auseinandersetzung und der höfliche Ton nur in eine Richtung zu funktionieren. Allerdings sind wir da flexibel, wenn das so weitergeht.

Dass die Berichterstattung der Friedberger Allgemeinen eher als fragwürdig, denn als Journalismus zu bezeichnen ist, dürfte dem denkenden Leser klar sein.
Wenn nicht, empfiehlt es sich, einfach mal ein anderes Blatt zu lesen.
Neutraler Journalismus sieht anders aus.
Und nun, nachdem allzu leicht manipulierbaren Internetvoting, ein Telefonvoting?
14 Cent pro Anruf?
Wem eine solch fragwürdige  Aktion 14 Cent wert sind, bitte.

Uns stellt sich die Frage, ob die Friedberger Allgemeine nicht endlich anfangen möchte selber zu recherchieren, anstatt immer nur die Ihnen hingeworfenen Brocken zu veröffentlichen.
Die sich dann, wie am "Davoser-Argument", als absolut unhaltbar herausstellen.
Ebenso wie die Erklärung zum Kemptener Krematoriumbrand.


Aber nur weiter so, denn falls beabsichtigt ist, uns mit solchen Aussagen den Kampfeswillen zu nehmen, können wir dazu nur eines sagen:

Mitnichten!

Wir werden nicht aufhören, denn glaubt hier einer wirklich wir würden soviel Zeit und Energie in diese Sache stecken, wenn wir uns nicht sicher wären, dass es noch Möglichkeiten gibt?
Wir sind keine pubertierenden Revoluzzer, sondern wir haben hier Fachleute und Akademiker in unseren Reihen, Menschen die fest im Leben und im Beruf stehen.
Menschen die eigentlich genug zu tun haben, sich aber nicht von einem Dorfpolitiker ihren Lebensraum verpesten lassen wollen.


Sven & Kerstin Gröbmüller, Gerd Häusler, Eheleute Zielauf, Martina Greiter


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Folgender Leserbrief wurde uns heute freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Er wurde heute ebenso an die FA gesandt.

Wer führt wen in die Irre?

 

Am Leserbrief des Herrn Bürgermeister Wolf (1.2.2011, FA) stimmt nur eines wirklich, nämlich die Überschrift: „Offensichtliche Irreführung der Bürger"!

 

Aber nicht die engagierte Bürgerinitiative 2 Kissings ist hier als "Täter" zu benennen, sondern Herr Wolf selbst! Als weitere "Mittäter" kämen die Mitglieder des Gemeinderates in Betracht, die dieses Bauvorhaben, wie mir scheint, recht blauäugig und vorschnell auf den Weg gebracht haben. Daß diesen Damen und Herren jetzt etwas flau im Magen ist, davon gehe ich nach der sehr gut besuchten Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative 2 aus. Alles andere wäre wohl nur noch als Ignoranz zu bezeichnen!

 

Unser Bürger Herr Wolf erweist sich nicht unbedingt als Meister, wenn er auf das Krematorium im "weltbekannten Luftkurort" Davos verweist. Dieser Vergleich hinkt enorm! Schließlich werden in Davos nur etwa 150 Leichenverbrennungen pro Jahr vorgenommen, und nicht, wie in Kissing geplant, 4000!!!

 

Noch etwas unterscheidet Kissing von Davos: In Davos hatten die Bürger selbst darüber bestimmen dürfen, ob sie ein Krematorium haben wollen - ja, so läuft das in der Schweiz!

 

Wir werden erst  in einigen Jahren wieder darüber entscheiden dürfen, wer unsere Bürgerinteressen im Gemeinderat vertreten wird - dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, daß wir Bürger tatenlos zusehen müssen, was unsere Volksvertreter mit dem Ihnen anvertrauten Mandat treiben!

 

 

Markus Hank, Kissing

5 Kommentare:

Steuerflüchtling hat gesagt…

Super! 4000 zu 150 Verbrennungen!
Klasse Beispiel. Bekommt Kissing nun auch das gleiche Steuersystem wie Davos?? Nämlich fast Null? Siehe Pfaff-Silberblau?
Wie kann man einen Flächenstaat wie Deutschland einer ist mit anderen Ländern vergleichen?
Will ich wie in Island abgeschlachtete Wale?
Will ich wie in Italien ein Berlusconi?
Wir sind Deutschland und haben Gesetze.
Wenn in Holland keine Filteranlagen benötigt werden ist das ja auch toll. Krebsrate beobachtet?
Untragbar dieser Herr Wolf. Absetzen!

Anonym hat gesagt…

Laut meinen Recherchen sind in der schweiz mit seien strengen Auflagen erst 41% der Öfen saniert(Stand 2008). Die Anlage in DAvos läuft noch ohne Filter.

Bürgerinitiative 2 Kissing hat gesagt…

Schön,Ihr fangt endlich zum recherchieren an! Wurde ja langsam Zeit.
Aber nochmal, damit es hoffentlich JEDER kapiert:
Davos ist KOMMUNAL! Davos hat ca 150 Kremierungen pro Jahr! Äpfel mit Kirschen zu vergleichen ist ein absurdes Argument.
Bei den Recherchen schon darauf gestoßen, dass in der Schweiz Quecksilber gemessen werden muss?

Anonym hat gesagt…

150 Kremierungen pro Jahr.
Aber ohne Filter.

Bürgerinitiative 2 Kissing hat gesagt…

*seufz*
150 Kremierungen pro Jahr, pro Leiche ca 3gr Quecksilber, ungefiltert.
Gegenüber stehen mindestens 2500 Kremierungen mit 10% (welche der Filter durchlässt) des Quecksilbers. Vorausgesetzt, die Bypassklappe ist das ganze Jahr geschlossen...
Bitte selber ausrechnen.
Damit können wir unsere persönliche Diskussion jetzt vielleicht auch abschließen...