Diesen Brief veröffentlichen wir im Auftrag der Klagepartei. Wir wollen die Anonymität wahren, da wir dahingehend leider bereits einschlägige Erfahrungen gemacht haben und die Person und die Angehörigen schützen wollen.
Nach dem Bericht der FA vom 05.07.2011 erreichen uns gehäuft Anfragen, warum all das so lang dauert, wieso das alles nicht schon viel früher und so weiter und so fort.
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Hierzu möchte ich persönlich etwas loswerden.
Im Juli letzten Jahres habe ich mich bereit erklärt, mich auf die Unterschriftenliste setzen zu lassen und als Gründungsmitglied der BI 2 zu fungieren.
Warum? Weil niemand es machen wollte und drei Personen dafür nötig waren.
Es war damals noch nicht absehbar was alles auf uns zukommen würde.
An Arbeit, an Kosten, an Ärger.
Wir hätten nach der Ablehnung des zweiten Bürgerbegehrens im November 2010 einfach sagen können:
„Okay, wir haben‘s probiert. Das war‘s.“
Haben wir aber nicht. Wir haben uns entschlossen weiterzumachen, die Menschen in Kissing zu informieren und zu kämpfen.
Es ist nicht so, dass wir aus lauter Langeweile einfach nach etwas Beschäftigung gesucht hätten! Es ist schlicht und ergreifend so, keiner sonst wollte es machen. Keiner hat HIER geschrien.
Das ist verständlich. Immerhin zieht ein solches Ehrenamt einen Rattenschwanz nach sich.
Dieser Blog zum Beispiel pflegt sich nicht mal eben schnell neben her.
Aber wir wollten den Kissingern eine Möglichkeit bieten, sich Informationen zu holen.
Selber die Möglichkeit haben, Dinge die in der FA nicht so wiedergegeben wurden, wie wir sie sahen, richtigzustellen.
Und Ihnen allen eine Plattform für Ihre Meinung bieten.
Das ist Arbeit.
Die Infoveranstaltung im Januar. SEHR viel Arbeit, eingebracht von allen Beteiligten.
Bei Minusgraden Kissing flächendeckend mit Flyern abzudecken.
Arbeit und Kosten. Gott sei Dank hatten wir hier einige fleißige Helfer!
Wir werden zwar vom Verein“ Lebensraum-Kissing eV.“ unterstützt, aber das ist kein Topf voll Gold ohne Boden.
Die Klage wurde in meinem Namen eingereicht. Sprich ich klage . Ich und nur ich. Das bedeutet, dass ich für etwaige Kosten gerade stehen muss und persönlich hafte.
Die momentanen Ausgaben rund um die Klage belaufen sich mittlerweile auf etwas mehr als 2000,-€. Die Aussicht auf Unterstützung ist schön, aber ich kann mich darauf nicht berufen, wenn ich bezahlen soll und den Spendern das Urteil möglicherweise nicht gefällt.
Also muss ich das auf meine Kappe nehmen. Zumindest vorerst.
Und ich vertrete die Meinung, ich kann nur mit Geld arbeiten und planen, welches ich auch tatsächlich habe.
Eine in Aussicht gestellte Spende ist kein tatsächliches Geld.
Und dann ist da noch das Leben in Kissing.
Ich bin nicht erst vor kurzem hergezogen.
Ich bin zwar kein/e „echte/r“ Kissinger/in. Aber im Umland aufgewachsen. Einige Kissinger kennen mich seit frühester Jugend.
Das ist dann schon etwas anderes, als wenn man erst fünf Jahre hier wohnt.
Da darf man sich des öfteren dumme Sprüche anhören. Sich als Nestbeschmutzer beschimpfen lassen.
Aber egal, ich habe mich dazu entschlossen und jetzt ziehe ich es durch.
Nur worauf ich absolut keine Lust habe und wofür ich keinerlei Verständnis aufbringe, ist, wenn hinterm warmen, sicheren Ofenplatz hervor rumgemotzt wird, warum, wieso, weshalb.
Wer meint er hätte das besser gemacht, und schneller, der kann gerne vor in die erste Reihe kommen und es selber machen!
Aber bitte den Rattenschwanz nicht vergessen, also Arbeit, Kosten, Ärger und all die Leute, die es besser wissen!
Und zu dem Vorwurf der Lüge möchte ich der betreffenden Person eine deutliche Warnung aussprechen:
Es REICHT!
Sollte uns nochmal zugetragen werden, dass uns unterstellt wird, wir würden lügen, werden wir Anzeige erstatten. Und diesmal gaaaaaanz schnell!
Desweiteren werde ich rechtliche Maßnahmen einleiten, sollte noch einmal eine Privatperson, die nicht zur Klagepartei gehört, über unseren Fall Gespräche mit dem Gericht führen.
Wir wollen nicht riskieren, dass Gericht zu verärgern, weil ein Richter auf penetrante Art und Weise belästigt wurde!
So, das wars. Ich hoffe, ich konnte hiermit mal für etwas Klarheit sorgen und vorallem auch für ein stärkeres Bewusstsein für die gegebenen Verhältnisse.
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Die Mehrheit der Anfragen an uns sind glücklicherweise von anderer Natur und greifen uns nicht an!
Letztendlich wollen wir doch alle das Gleiche:
KEIN Krematorium in Kissing!
Grüße,
Ihre BI 2
Grüße,
Ihre BI 2
13 Kommentare:
Dieser Brief hat mich sehr betroffen gemacht.
Leider gibt es immer einzelne undankbare und unverschämte Zeitgenossen.
Damit muss man wohl leben.
Bitte verlieren Sie nicht den Mut. Der Ausgang eines Prozesses ist nicht das Wichigste im Leben. Kämpfen ist wichtig.
In diesem Sinn: Höchste Anerkennung und vielen Dank.
Das sind leider die Schlimmsten:
Klugscheißer, die selbst keine Ahnung haben, aber alles besser wissen und zwischen harter, aber sachlicher Kritik einerseits und persönlichen Beleidigungen nicht unterscheiden können. Zum Glück sind das nur Ausnahmen.
Wenn das Ende gut ist, ist alles gut. Egal wie lange was gedauert hat.
Geht es bei dem Brief um das Datum wann die Klage eingereicht wurde? Das wird nicht so ganz klar.
Sie haben doch am 9.4. geschrieben, daß sie eingereicht wurde und jetzt heißt es, daß es doch erst später war. Irgendwie weiß man ja wirklich nicht was so Sache ist.
Ein Freund von mir der am Gericht arbeitet, meinte, daß man da gar nicht so ohne weiteres mit einem Richter reden kann.Wie kann das sein, daß da einer belästigt wird?
Seid doch einfach froh das jemand den A... in der Hose hat und geklagt hat.
Termin hin oder her, die Klage ist fristgerecht raus wie man von Schlickenwolf erfahren hat. Jeder hätte in Kissing die Möglichkeit dazu gehabt und keiner traute sich.
Ich auch nicht. Deshalb sage ich Danke an die Klägerpartei. Hut ab.
Die Petition hat auch sehr lange gedauert und hat nach FA-Angaben gar nichts getaugt.
Gibt es da einige in Kissing die sich darüber freuen wenn wir ein Krematorium bekommen und auf diese Art Unruhe erzeugen wollen?
Einige Unwissende schon. Aber den Grund, sich so eine Giftschleuder in die Vorgärten Kissings zu stellen entzieht sich meiner Kenntnis.
@anonym 14.07.2011 13:08h
Die Klage lag im April vor und musste dann nochmal überarbeitet werden. Damit möchte ich dieses Thema ein für alle mal schliessen, denn wie die Klageseite in ihrem Brief geschrieben hat, ist dies eine PRIVATE Klage.
Nun wenn Ihr Freund sagt, dass es nicht so leicht ist, einen Richter zu sprechen, beweist dies nur, dass es Menschen gibt, die über sehr viel Zeit verfügen und unglaublich penetrant sein können.
Für mich ist wichtig, dass die Klage fristgerecht eingereicht wurde. Falls das Urteil zu Gunsten der Klägerin gesprochen wird, wovon ich bei dieser Sachlage ausgehe, ist letztendlich doch egal, in wie weit der Bau fortgeschritten ist - zumindest für die Klägerseite. Ich drücke uns allen die Daumen!!
Liebe Frau "Klägerin",
allen Respekt vor ihrem Mut!
Aber warum sind Sie so sauer?
Das meiste von dem, was Sie schreiben, war bisher so nicht bekannt.
Das ist das alte Problem: Information ist alles.
In diesem Sinn:
Lasst uns weiterkämpfen!
@anonym 15.07.2011 20:02h
Die Anfragen, die den Ausschlag für den Brief gaben, waren in einer Art und Weise gestellt, die genau eine solche Antwort verdient hatten ;)
Und dann ist es nun mal so, dass es sich um eine private Klage handelt. Im Grunde nicht anders, als ob irgendeine Person, die Sie vom sehen kennen, mit einer anderen einen Rechtsstreit führt. Da kann man auch nicht verlangen, dass die Einzelheiten vor großem Publikum bekannt gegeben werden. Das wir auf diesem Blog in groben Zügen über die Klage berichten ist für uns eine ständige Gratwanderung. Was dürfen wir, womit sagen wir zuviel. Von dem her, "erwarten" wir von unseren Lesern einfach etwas Verständnis und auch Rücksichtnahme. Was wir erzählen können tun wir. Manche Dinge müssen nicht veröffentlicht werden, manche dürfen es auch nicht. Und dann ist es eben so, dass wir ständig mit dieser Thematik beschäftigt sind. Schließlich brauchen wir auch einen Plan B. Uns fordert das Warten wohl am meisten Geduld ab und deshalb "langts" dann halt irgendwann mal, denn der im Brief erwähnte "Rattenschwanz" ist schon immens lang... Und hiermit wollen wir uns Ihnen anschließen: Jawoll! Weiterkämpfen! ;D
Lieben Gruß
Ihre BI 2
Liebe BI2 ich glaube ganz fest daran, dass wir gewinnen.Die Gerechtigkeit muss einfach siegen.Anderst kann nicht sein.Ich wünsche Ihnnen ( und uns auch ) noch viel Geduld und starke Nerven.Recht herzlichen Dank für alles was Sie machen.
Ich sehe ihn so oft hier in meiner Nachbarschaft und glaubt mir: Er fühlt sich nicht wirklich wohl, weil er inzwischen weiß das er dem Kaiser und Haupt auf den Leim gegangen ist.
Diese Brut ködert immer nur geldgierige Gemeinden!
Und der Wolf war sogar so du..- mhhh..- besser ausgedrückt - ungeschickt denen sogar noch ein Angebot zukommen zu lassen. ER HAT ANGEFRAGT!
Und die lachen heute noch in Hessen und BW so einen naiven Bürgermeister gefunden zu haben.
Niemand wollte diese Leichenverbrennungsanlage und sehr viele Bürger haben sich per Unterschrift gewehrt. Nichts leugnen, es waren sehr viele für die kurze Infozeit.
Nur leider war den Volksvertretern dies nichts, aber auch gar nichts wert!
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